Sobald die Sonne am Stromboli untergeht ziehen wir unseren Anker aus dem Vulkanschutt hoch und fahren um die Insel herum. Hier dümpeln schon ein paar andere Segelboote. Wir stellen die Motoren aus und lassen uns in einer Meile von der Insel treiben. Von See aus hat man einen fantastischen Blick auf den spuckenden Vulkan. Alle paar Sekunden fliegt rot glühende Magma in den dunklen Himmel. Alle paar Minuten rumpelt es und der Himmel wird hell erleuchtet. Die ausgestoßene Lava kullert den Berg runter und landet zischend im Wasser. Felix und Julia dürfen ausnahmsweise etwas länger aufbleiben und wir genießen das Schauspiel am Berg. Die Kinder hopsen vor Aufregung im Cockpit herum und können sich nicht satt sehen an dem Spektakel. Wir lassen die Motoren an, bringen die Kids ins Bett und setzten Kurs auf die Straße von Messina. Nach 5 Nächten auf See, sind wir froh um jede Minute die wir schlafen können. Einer liegt bei den Kindern im Bett und der andere hält Wache und schaut nach anderen Schiffen und hält unsere Luna auf Kurs. Am frühen Morgen schält sich Sizilien und das italienische Festland aus dem Dunst. Die Straße von Messina ist auch so ein Revier vor dem Segler Respekt haben. Viel Verkehr, wenig Platz sehr starke Strömung und oft ungünstige Winde. Die Strömung kann mehr als 6 Knoten haben, was eine Durchfahrt für ein Segelboot unmöglich macht (siehe Odysseus - der hatte hier auch die ein oder andere unangenehme Erfahrung gemacht). Die Strömung ist gefürchtet, da sich richtige Whirlpools bilden, die auch größeren Booten Probleme machen können. Wir hatten unsere Ankunft in der Straße so getimed, dass wir in relativ schwacher Strömung einfahren können. Die Whirlpools sind dann auch glücklicherweise relativ klein und machen unserem Autopiloten keine großen Probleme. Der Schiffsverkehr hält sich auch in Grenzen nur die Schwertfischfängerboote halten uns bei Laune. Diese Boote fahren dahin, wo die Schwertfische hinschwimmen. Ohne Rücksicht auf Wegerecht oder sonstige Nebensächlichkeiten. Nur vor dem Kriegsschiff, das uns entgegenkommt, halten sie erkennbar Abstand. Diese Boote gibt’s so nur hier. Ein relativ kleiner Kahn mit einem richtig hohen - ich schätze mal so 30m - Stahlmasten drauf. Hier sitzen 2 Mann und halten Ausschau nach den wertvollen Fischen. Ein weiterer 30m langer, horizontaler Stahlmast nach vorne rundet das Bild dann ab. Dort sitzt der Harpunierer. Bei unser Fahrt durch die Straße zieht eine Gewitter über uns auf. Die Jungs auf dem Stahlmast bleiben lässig auf 30m und gucken nach Fischen - Respekt. Man sagt der Straße auch die Präsens von Seeungeheuern nach. Wir sind entweder zu früh am Morgen unterwegs oder haben Glück. Die Durchfahrt ist aufregend aber letztlich spuckt uns die Strömung auf der Höhe von Reggio di Calabria wieder aus und wir können Kurs auf Griechenland nehmen.
0 Kommentare
Unsere Nordatlantikrunde haben wir ziemlich genau nach einem Jahr auf dem Wasser in Cartagena beendet. Bei der Einfahrt in Cartagena saßen Felix und Julia auf dem Salondach und haben sich wie Schnitzel gefreut wieder in Cartagena zu sein. Felix hat seine Trompeten Conch von den BVIs rausgeholt und laut seine Freude raustrompetet. Unsere Freunde Yolanda und Antonio standen winkend am Steg und haben uns zur Begrüßung in die Arme genommen. Hinter uns liegt ein Jahr voller Eindrücke, Freiheit und Zeit für uns als Familie. Wir bleiben ein paar Tage in Cartagena, feiern Felix Geburtstag mit Yolanda und Antonio nach und werden in die Geheimnisse des Tapas Essen eingeführt. Unsere Bäuche nehmen erschreckende Ausmaße an, ob der Schlemmereien die Yolanda hervorzaubert. Die Kids sind sofort wieder ganz dicke mit den Marineros und sausen mit Alberto dem Hafenmeister im Golfcart durch die Marina. Alle 3 stehen sofort Hola-schreiend an der Reling wenn ein Marinero im Golfcart vorbei fährt. Das Wetter sieht günstig aus, also setzen wir schweren Herzens die Segel und verlassen diesen netten Ort mit seinen herzlichen Menschen. Auch wenn wir jetzt den Kreis am Nordatlantik geschlossen haben, wollen wir jetzt das nächste Kapitel der Reise aufschlagen. Im Mittelmeer gibt’s noch so viel zu entdecken. Unser nächstes Ziel ist eine echtes Sehnsuchtsziel für Kathi und Hannes. Davon reden wir seitdem wir uns kennen. Einmal zum Stromboli segeln. Der Stromboli ist einer der aktivsten Vulkane weltweit. Praktischerweise mitten im Wasser bei Sizilien gelegen -also ideal zum hinsegeln. Das Mittelmeer zeigt sich bei dem Trip von seiner sanften Seite. So sanft, dass wir den Motor oft mitlaufen lassen müssen. Wir fahren durch glattes, tiefblaues Wasser. Auf der Höhe von Ibiza schwimmen überall Thunfische ums Boot herum. Den ganzen Tag. Kathi packt das Angelfieber und sie holt unseren letzten Thunfisch Geheimwaffen Köder raus. Der Köder ist 3 Meter hinter unser Badeleiter im Wasser als ein schwarzer Schatten herausschießt und in den Köder beisst - ihn leider aber auch abbeisst. Jetzt ist Kathis’ Ehrgeiz endgültig entbrannt. Es werden gleich 2 Leinen ins Wasser geworfen und jedes Mal kommen die schwarzen Schatten und schwimmen auf Zentimeter an die Köder heran, riechen aber den Braten ganz offensichtlich. Egal was wir machen, keiner der vielen, vielen Thunas die wir sehen will zu uns in die Pfanne. Wenigstens können wir den ganzen Tag diese eleganten Schwimmer im glasklaren Wasser bewundern. Nach ein paar Tagen segeln und motoren, fahren wir auf den leicht rauchenden Kegel des Strombolis zu. Wir ankern auf der sichern Seite auf schwarzen Vulkanbrocken. Die Kinder sind mehr als heiß drauf endlich wieder baden und schnorcheln zu gehen. Das letzte Mal war auf den Bahamas vor 2 Monaten. Auch hier klares, warmes Wasser. Die Kinder sind begeistert. Wir wollten eigentlich auf den Vulkan hoch steigen, verschieben aber angesichts der Hochsaison und der Massen die sich durch den Ort schieben, die Besteigung auf das Frühjahr, wenn wir hier noch einmal vorbei schauen.
Die Insel hat’s uns schwer angetan. Die Antwort ist: Ja!
Wir haben den Atlantik sehr gut überquert. Hat alles Tipptopp funktioniert. Wir sind mittlerweile in Cartagena im Mittelmeer angekommen. Wir arbeiten gerade wie die verrückten damit wir weiter fahren können. Wir freuen uns riesig auf den Sommer im Mittelmeer. Das nächste Ziel ist der Stromboli in Sizilien. Wir sind schon ganz heiß auf den Feuerspucker bei Sizilien. Dann gehts weiter nach Griechenland. Es gibt viel zu erzählen. Wir melden uns bal ausführlich. Stay tuned! Eure Luna Crew
Luna fährt zurück nach Europa. Unsere Reise geht von den Bahamas zu den Bermudas, Azoren und dann nach Portugal.
An Bord sind diesmal 3 kräftige Jungs mit dabei (Kai, Sammy und Philip). Zusammen bringen wir den Kahn nach Europa. Let's go! Wir liegen gerade vor Rose Island, eine richtig netten kleinen Insel ganz in der Nähe von Nassau. Nassau ist die nicht so hübsche Hauptstadt von den Bermudas, gut zum Einkaufen.
Wir haben 5 geniale, aufregende und schöne Wochen auf den Bahamas hinter uns. Die Bahamas waren nach einhelliger Meinung der gesamten Crew das absolute Highlight der Reise. Am 1 Juni beginnt die Hurrikan Saison im gesamten Karibik Raum. Das bedeute für uns, wir müssen uns irgendwo hin verdrücken, wo es keine Hurrikane gibt. Wir haben lange hin und her überlegt. Wir haben uns dazu entschieden, Mitte Mai hier los zufahren und noch ein Jahr Mittelmeer dran zu hängen. Wir hatten bei unserer Abfahrt in Spanien im letzten Juli noch so viel machen wollen, was wir nicht mehr geschafft haben. Die Rückreise im Mai treten wir diesmal ohne die Kids an. Für die Kindern ist so ein langes Seestück kein Problem. Klar, sind sie lieber am Strand als ein paar Wochen aufm Boot eingesperrt, aber im Großen und Ganzen waren lange Seestrecken ok für die Kleinen. Für uns war’s ziemlich anstrengend Nachts Wachen zu gehen und Tags über Boot und Kinder zu betreuen. Daher fliegen Kathi und die Kids nach Deutschland und machen eine ausgedehnte Friends and Family Tournee. Wir haben 3 kräftige Jungs aus unserem Freundes und Bekanntenkreis angeheuert. Unser erster Stop nach den Bahamas werden die Bermudas sein (wo gleichnamiges Dreieck ist). Danach geht’s weiter zu den Azoren und danach Portugal und nach Gibraltar. Wir werden wieder versuchen ein bissl zu twittern, um euch auf dem Laufenden zu halten. Stay tuned! George Town - unser Ausgangsort zu der Exuma-Kette - ist ein echtes Nest. Ein paar Häuser, ein paar Läden, eine Hauptstraße - die eigentlich einzige Straße weit und breit - und das war’s. Immerhin können wir hier ein paar frische Sachen wie Tomaten, Karotten und ein paar Äpfel kaufen. Wir hatten ja in der Dominikanischen 3 Einkaufswägen eingekauft, weil wir gehört hatte, dass die Bahamas teuer sind. Für die 3 Tüten Obst und Gemüse sind wir dann auch gleich 120 US Dollar los. Puh, ganz schön teuer hier. Der Ankerplatz entschädigt für die Preise. Wir liegen zwischen zwei Inseln vor einem kleinen Strand. Ein paar hundert Meter weiter gibt es einen Strand mit Restaurant, Volleyballfeld und Conchbar. Conch ist eine Muschel, die jeder kennt. Das sind diese wunderschönen großen Muscheln. Die liegen hier zu tausende auf einem großen Haufen. Das Tier das in der Muschel lebt, kann man in einem Salat oder als Burger essen. Die Muschel wird einfach auf einen Haufen ins Meer geschmissen. Wir lieben diese Muscheln und haben schon ein paar Exemplare auf dem Vorschiff liegen. Wenn man das obere Ende absägt, kann man schön drauf Trompete spielen. Felix hat den Dreh schon ganz gut raus. Der Haufen Conches wird von Stachelrochen umschwärmt, die sich hier an den Überresten bedienen. Die Rochen sind erstaunlich zutraulich. Mir sind diese Viecher etwas suspekt. Es sind zwar wunderschöne Tiere, die majestätisch durch das Wasser fliegen, haben aber auch einen giftigen Stachel. Man muss sich wohl nicht gleich ein schattiges Plätzchen zum Sterben suchen, wenn man erwischt wird. Es ist aber extrem schmerzhaft einen Stich zu bekommen. Kathi stellt sich todesmutig ins Wasser und filmt die Stachelrochen aus nächster Nähe. Irgendwann findet einer der Rochen gefallen an ihr und umschwärmt Kathi und reibt sich an ihrer Wade mit seinen Flügeln. Kathi hat bei so was Nerven wie Drahtseile. Die Kinder lieben die Strände auf den Inseln und die Gesellschaft anderer Kinder. Hier gibt es eine ganze Horde anderer Kinder in ihrem Alter. Schnell werden andere Kinder zum gemeinsamen Spielen mit Holzplanken oder Surfbrettern im und am Wasser gefunden. George Town hat nämlich was von einem großen Campingplatz. Und zwar einem der fest in amerikanischer Hand ist. Hier überwintern ca. 50-100 Boote aus den Staaten. Jeden Morgen treffen sich alle Segler in einer Funkrunde und es werden die wichtigsten Events und News durchgesprochen. Neue Segler dürfen sich kurz vorstellen und die die weiter fahren, verabschieden sich. Eine nette Sache. Da sind die Amis schon ganz anders als wir Europäer. Wir versuchen nicht negativ aufzufallen. Wir müssen allerdings grinsen als Joe und Jane in der Funkrunde darüber berichten, dass die Schwiegertochter nebst Mann vorbei schaut und wir doch bitte Hi sagen sollen, wenn wir sie am Strand sehen. Es gibt jeden Tag 1-2 Events. Ukulele lernen am Strand, Strandgottesdienste, Aqua Aerobic und Beach Volleyball sind die beliebtesten Gemeinschaftsaktivitäten. Nach einer Woche vor Anker hier, kommen Christian und Christine an. Bleich und müde steigen sie aus dem Taxi aus und ich bringe sie mit dem Dingy zur Luna. Felix und Julia haben schon Wochen vorher die Tage gezählt, wann endlich der heiß ersehnte Besuch kommt. Am nächsten Tag ziehen wir den Anker hoch und fahren die Exuma Kette Richtung Norden hoch. Wir haben spannende Sachen hier vor. Wir wollen mit Schweinen baden, in Flugzeugwracks tauchen gehen, die Thunderball James Bond Grotte erschnorcheln und Haie füttern. Es gibt also ordentlich was zu tun!
Unsere Reise hat schon viele Überraschungen für uns bereit gehalten. Glücklicherweise fast nur positive. Auf der Liste der coolsten Überraschungen steht auf jeden Fall auch die Dom Rep. Cooles Land, nette Leute, tolle Landschaft und preislich nicht so überdreht wie die Karibik. Hier ein kleiner Einblick, wie es uns hier ergangen ist. Am nächsten Tag stellen wir uns morgens an die Straße und passen ein Sammeltaxi ab. Ein Minivan, der vollgestopft mit Leuten uns von A nach B bringt. Wir sind mit unseren 3 blonden Kindern die Stars an Bord und den Kids gefällt die Fahrt bei offener Schiebetür. Wir hatten den Kids versprochen, Wale zu sehen und hatten auf der Luna ja kein Glück. Also steigen wir auf ein Walewatching Boot. Wir haben Glück und finden das wohl coolste Boot in der ganzen Gegend. Die Crew besteht aus zwei kanadischen und einer deutschen Biologinnen, die uns auf der Fahrt raus in die Bucht alles erzählen, was es zu Buckelwalen zu sagen gibt. Felix freundet sich mit der deutschen Biologin (Fatima) an und fragt ihr 4 Stunden lang Löcher in den Bauch. Nach einer Stunde sitzen die beiden auf dem Vordeck und unterhalten sich die ganze Tour angeregt. Wir sehen mehrere Wale aus nächster Nähe und sind schwer beeindruckt von der Größe und Kraft der Tiere. Irgendwie sind wir ganz froh, dass nicht mit dem eigenen Boot gemacht zu haben. So nah würde ich mit unserem (Plastik) Rumpf diesen Riesen nicht kommen wollen.
Zur Krönung des Tages fahren wir im TukTuk zurück, nicht ohne bei einem Gemüsemarkt allerlei exotischer Früchte zu erstehen. Die Wirbelstürme Irma und Maria sind an der DomRep ja weitgehend vorbei gezogen. Es gibt also reichhaltig Obst und Gemüse zu sehr fairen Preisen. Das erste Mal seit dem wir in der Karibik sind! Nach 2 Wochen auf den BVIs wollen wir weiter. Die BVIs sind wie ein riesiges Resort für amerikanische Charter Segler. Wir wollen noch ein bisschen echtes Leben sehen. Wir setzen Kurs auf die Dominikanische Republik. Ursprünglich wollten wir hier keinen Stop machen. Wir hören allerlei Geschichten, dass man beim Einklarieren bestechen soll, mit Wuchergebühren über den Tisch gezogen wird und die Passage zur Dom Rep höchst gefährlich sei. Wir bereiten uns ordentlich vor, warten auf gutes Wetter und fahren trotzdem. Nachdem wir Kuba schon schweren Herzens auslassen, wollen wir wenigstens noch ein bisschen Lateinamerika den Kindern zeigen. Die erste Bucht die wir anlaufen, heißt Samana. Wir fahren in diese riesige Bucht bei schönster Nachmittagssonne ein. Der Törn war entspannt und hat allen Spaß gemacht. Samana ist bekannt für seine Wale. Hier kommen im Winter hunderte Buckelwale zusammen und paaren sich. Wir mitten drin. Wir gucken uns beim Einfahren die Augen aus dem Kopf, können aber „nur“ Delfine sehen. Wir legen in einer Marina an, die zu einem Hotel gehört und fühlen uns gleich wohl. Wir werden von dem Küstenwache Commandante auf seiner Insel willkommen geheißen. Das Einklarieren passiert zügig, korrekt und ohne Bestechung. Alles freundlich und herzlich. Die Kinder nehmen sofort den Spielplatz in Beschlag. Letztes Mal Spielplatz war im November auf Teneriffa. Dementsprechend heiß sind die Kinder auf Rutsche, Schaukel und Co. Die Pools des Hotels stehen uns auch offen. Vor lauter Freude über so viel Luxus kündigt Felix an, ohne Schwimmhilfe schwimmen zu wollen. Prompt schwimmt er eine Bahn nach der anderen durch den Pool. Der Knoten ist geplatzt und er kann gar nicht genug vom Schwimmen ohne Hilfe bekommen.
In den USA tobt ein ausgewachsener Wintersturm der uns daran erinnert, dass wir a) eigentlich Winter haben und b) wir ein gutes Stück nördlich schon sind und auch eins auf die Mütze kriegen können. Durch den Sturm ein paar hundert Meilen weiter nördlich, wird sicher Wind und Schwell auf den BVIs anders verhalten als das sonst so üblich ist. Horrorstories machen die Runde unter den Seglern. Die Behörden von den BVIs schicken uns SMS, das „EXTREME Caution“ angesagt seien und wir „property and life“ schützen sollen. In der Reihenfolge. Also verlegen wir in eine Bucht, die guten Schutz verspricht. Der Wind ist eher moderat (25kn maximal, also nix was Angst macht), vom Schwell bekommen wir dank der Bucht nichts mit. Wir ahnen aber, dass es vor den Inseln ordentlich abgeht. Die Bucht ist voller Wracks von Irma und Maria. Perfekter Abenteuerspielplatz für die Kleinen und Großen. Die Schiffe liegen auf den Strand geschleudert und harren ihrer Verschrottung. Keines der Schiffe war versichert und keines lohnt sich zu reparieren. Die Eigner melden sich nicht (müssten ja die Bergung zahlen) und irgendwann werden die Wracks abgeholt und verschrottet. Bei der Menge Schiffe, die hier verloren gegangen sind, wird das wohl noch einige Zeit dauern. Wir klettern in die Schiffe rein und gucken uns in den gut erhaltenen Wracks um. Die Kinder spielen mit den aus den Küchen geschleuderten Herden am Strand Kochen und lassen ihrer Fantasie freien Lauf. An einem Nachmittag sammeln wir Treibholz zusammen und machen ein schönes Feuerchen am Strand. Stockbrot und ein paar Würstchen machen die Kids happy, die Erwachsenen freuen sich über Ti-Punch. Worüber sich keiner freut, sind die Sandfliegen. Diese Biester sind Stecknadelknopf groß und kaum zu sehen. Sie stechen aber wie ganz Große. Dummerweise kommen die dann auch gleich im Hunderterpack daher. Es fängt so an, dass alle in Bewegung bleiben, irgendwann rennen wir alle ums Feuer rum und schlagen auf unsere Arme und Beinen ein. Nachdem die letzte Wurst verschlungen ist, machen wir schnell das Feuer aus und flüchten auf die Boote.
Am nächsten Tag sind wir übersät mit hunderten (Kathi) und zig (Julia, Felix und Hannes) Stichen. Die Stiche sehen aus wie kleine Mückenstiche aber jucken wie Hölle. Und das auch noch tagelang. Fiese Viecher. Ankommen in den BVIs Wir kommen morgens einigermaßen ausgeruht auf Virgin Gorda an. Die Überfahrt war ohne viel Wind und Welle eine ziemlich angenehme Sache. Ich habe endlich mal wieder Zeit ein Buch zu lesen und ein paar Podcasts in Ruhe fertig zu hören. Ich mag die Nachtwachen. Keiner spricht mich an (Papa kannst du mir schnell...), ich kann meinen Gedanken nachhängen und hab Zeit für mich. Mit drei Kindern auf engem Raum zusammen, ist das der wahre Luxus. Wir werfen den Anker ins glasklare Wasser vor Spanish Town. Was für ein Unterschied zu St Martin. Unter dem Boot steht gleich ein fetter Barakuda der im Schatten von Luna auf Beute wartet.
Ich fahre mit dem Dingy auf den Strand hoch und latsche zum Einklarieren. Der Papierkrieg auf den BVIs ist definitiv ein sehr heißer. So viele Formulare, Durchschläge und Landing Cards wollte noch kein Land ausgefüllt haben. Nach 1,5 Stunden bin ich fertig und wir dürfen 2 Wochen bleiben. Jetzt darf auch der Rest der Crew an Land. Wir besuchen ein paar Läden, suchen den Strand nach Muscheln ab und gehen dann früh schlafen. Auf unserem Weg an der Antillenkette entlang nach Norden, fahren wir von Antigua nach St. Barts. Die Insel der Reichen macht es uns erstmal schwer hinzukommen. Der Wind bläst ordentlich und 2 Meter hoher Schwell von der Seite bescheren uns eine ungemütliche und nasse Nachtfahrt. Hier grüßt die Starkwindphase von den letzten Tagen. Morgens um 10 kommen wir dann gut durchgeschüttelt an und werfen den Anker im klaren Wasser. Wir fahren kurz rein in die Stadt aber irgendwie werden wir nicht warm mit dem Ort und der Insel. Ich bin noch so platt von der Nachtfahrt, dass ich auf der Parkbank in der prallen Mittagssonne im Sitzen einpenne. Wir beschließen, dass wir hier nicht heimisch werden, sondern das gute Wetter nutzen und weiter nach St. Martin fahren. 4 Stunden segeln. Wir gehen mit den Kids ins Bett und stellen uns den Wecker auf 3.30. Wir wollen zum Frühstück ankommen. Was für ein Unterschied zur Nachtfahrt davor. Angenehmer Wind und fast kein Schwell lassen uns pünktlich und entspannt zum Frühstück in St. Martin ankommen. St. Martin ist letzten September gleich von 2 Super-Hurrikanen überrollt worden. Irma und Maria. Auf der französischen Seite gehen die Aufräumarbeiten nur sehr langsam voran. Kaum ein Haus ist in Ordnung. Alles hat etwas Provisorisches. Schön geht anders. St. Martin war eine große Urlaubsdestination. Dem Massentourismus haben die beiden Damen Irma und Maria ein Riegel vorgeschoben. Die Strände bleiben leer. Der Flughafen ist immer noch nicht betretbar. Die Abfertigung findet in Zelten statt. Die Hotels liegen zerfetzt am Strand, die meisten Läden sind geschlossen. In der Mitte der Insel ist eine riesige Salzwasserlagune. Hier haben sich hunderte Schiffe verkrochen. Keines der Boote hat noch einen Mast, viele sind gesunken und liegen als Wracks herum. Die Werften und Marinas sind voller notdürftig geflickter Schiffe. Bagger zertrümmern Schiffe am Fließband, um Platz für Boote zu schaffen, die es sich lohnt zu reparieren. Über der Insel hängt eine dunkle Wolke. Die Stimmung schlägt sich auch auf uns nieder. Wir fühlen uns nicht wohl. Wir bleiben trotzdem: Wir hatten uns ein paar Wochen vor unserer Ankunft ein Paket auf die niederländische Seite schicken lassen. Nur bekommt es DHL leider nicht hin und schickt unser Paket in der Weltgeschichte herum - nur nicht zu uns. Nach 2 zähen Wochen des Wartens und Hoffens ist es immer noch nicht da und wir geben auf. Froh, endlich weiter zu fahren, segeln wir Abends bei Vollmond los zu den British Virgin Islands (BVIs). Felix hat es trotzdem gefallen. Der Flughafen hat es ihm schwer angetan. Hier fliegen die Flugzeuge super knapp über dem Strand ein. Wir haben das Gefühl, die Flieger anfassen zu können. Beim Start, steht man direkt hinter den Triebwerken. Wir haben die Wahl zwischen Zuschauen, wie der Sand ein paar hundert Meter aufs Meer geblasen wird oder von den Turbinen fönen lassen. Wir machen beides und haben einen riesen Spaß. Zusammen mit der Quiset Crew haben wir auf Antigua ein paar Buchten und Sehenswürdigkeiten an Land besucht. In einer wunderschönen Bucht, die auf den Namen Deep Bay hört, waren wir fast eine ganze Woche. Hier waren wir gut geschützt gegen den immer noch sehr kräftigen Wind. Ein Wrack ein paar hundert Meter hinter uns lädt zum Schnorcheln ein, der schöne Sandstrand zum Baden und ein verlassenes Fort zum Wandern und erkunden. Je weniger erschlossen, um so besser. Leider gibt’s in diesen Buchten aber auch nichts zum Beissen. Fische angeln ist nicht, Ciguetera ist hier weiter verbreitet. Ihr kennt Ciguetera nicht? Einfach mal googlen und kurz gruseln. Also haben wir mit der Quiset den Plan ausgeheckt, kurz zurück nach Jolly Harbour zu segeln. Hier gibt’s alles was arm macht und satt. Uns war klar, dass uns ein kurzer (40 min) aber rauer Törn erwartet. Wind und Welle waren aber mit uns, wenn auch sehr kräftig. Als wir in Jolly den Anker werfen, fegt gerade eine Böe nach der anderen über den Ankerplatz. Wir messen 45 kn, Windstärke 8. Keine einfachen Bedingungen, in einer engen Anchorage mit vielen anderen Booten. Ankern geht bei uns so: Kathi ist am Ruder und ich stehe vorne an der elektrischen Ankerwinsch. Kathi bringt uns an die vorher vereinbarten Stelle und ich lass den Anker runter, stecke so viel Kette, wie die Wassertiefe erfordert (Wassertiefe X 5 = Kettenlänge). Dann lassen wir uns kurz treiben und lassen den Anker auf dem Grund etwas Zeit, dass er sich richtig rum hinlegt und eingraben kann. Dann gibt Kathi Gas und wir fahren den Anker rückwärts rein. Ziel ist es, den Anker tief in den Seeboden zu graben. Wenn der Anker hält, gibt Kathi langsam rückwärts mehr Gas. Bis beide Motoren fast auf Vollgas stehen. Das ist der ultimative Test, ob der Anker so gut hält wie bei richtig heftigem Wind. Man weiß ja nie, was Nachts um 2 Uhr für ein Gewitter über einen rüberzieht. Wenn der Anker bei diesem Manöver im Boden bleibt, schlafen wir gut und wissen, dass wir uns keine Sorgen um unser Hab und Gut machen müssen. Hängt ja alles an dem Haken da unten im Schlamm. In Jolly Harbour mussten wir zum ersten Mal erfahren, dass der Anker nicht hält. Beim beschriebenen Anker einfahren, ist er 3 mal ausgebrochen. Irgendwie hatten wir dann keinen Vertrauen mehr in den Ankerplatz und haben kurzfristig entschieden, zurück nach English Harbour / Falmouth zu fahren. Dummerweise ein paar Stunden gegen Wind und Welle. Dank der Motoren hat das gut geklappt, wenn auch nass und sehr unbequem. In Falmouth haben wir uns in die hinterste Ecke verkrochen und erstmal was Schönes gegessen. Draußen auf See krachen die Wellen ans Riff und der Wind pfeift im Rigg, hier drinnen ist es ruhig und angenehm und wir haben das Gefühl, das wir Wind und Welle draußen nur geträumt haben. Die dicke Salzschicht, die sich über das Vorschiff zieht, spricht eine andere Sprache. Wir verbringen noch ein paar schöne Tage mit Baden und Wandern. Die Lotte Crew ist auch noch hier. Als Wind und Welle nachlassen, gehe ich zum Ausklarieren und werde vom Staat Antigua beschi**en. Kinder zählen nicht als Crew sondern als Passagiere und müssen Embarcation Tax bezahlen. 30 USD pro Kind, macht bei uns 90$. Mein Werben und später Zetern nützt nichts. Wir müssen blechen. Das erste Mal, dass wir für unsere Kinder schlechter gestellt werden. Das ist weltweit vermutlich einmalig. Wir verlassen Antigua, dass uns eigentlich gut gefallen hat, mit einem ordentlichen Groll im Bauch, Richtung St. Barts.
Der nächste Stop für uns ist Antigua. Auch eine der ehemals britischen Inseln denen es aber nicht so schlecht zu gehen scheint. Wir segeln Nachts rüber. Das klappt ganz immer ganz gut. Wir bringen die Kids ins Bett. Wir holen den Anker hoch und fahren los. In diesem Teil der Karibik, gibt es außerhalb der Inseln keine Riffe oder Untiefen, so dass wir relativ stressfrei auch ohne Licht segeln können. Kathi legt sich dann meistens zu den Kindern und ich schwelge dann im Nachtsegeln. Wir versuchen das immer so zu organisieren, dass wir so gegen 6 Uhr am nächsten Morgen in der Nähe von Land sind und die Kinder nach dem Aufstehen, den Landfall erleben. Wir suchen uns dann einen schönen Ankerplatz auf Sand, schmeißen den Anker und genießen das Ankommen in einem neuen Land mit Saft und Nüssen.Einer von uns geht dann zum Einklarieren zum Zoll, Immigration, Polizei und manchmal zur Gesundheitsbehörde. Das macht jedes Land sehr unterschiedlich. In manchen Ländern geht das in ein paar Minuten wo anders dauert das einen halben Tag. In Antigua hat das relativ lange gedauert. Allerdings war das Ankommen und Einklarieren ein echtes Erlebnis.Mit dem Dingy fahre ich von unserem Ankerplatz an einem schönen Strand los nach Falmouth Harbour. Vorbei an vielen, vielen Superyachten. Hier tummeln sich Reich & Schön. Motoryachten mit Heli und Uboot. Riesige Segelyachten von elegant bis weniger elegant. Alle auf jeden Fall Hingucker. Die Schiffe glänzen wie Spiegel, das Edelstahl glänzt. Viele junge Leute putzen die Schiffe tagein und aus. Zu Fuß gehts weiter zum Nelson’s Dockyard. Eine World Heritage Site. Ich fühle mich ins alte England zurück versetzt. Ehrwürdige Backstein Gebäude, ordentlich gestutzter Rasen, sauber angelegt Wege und überall riecht es nach britischer Seefahrtsgeschichte. In der Karibik gibt es ja nicht sehr viele Städte, die besonders sehenswert sind. Das ist hier ein schöner Kontrast. Nach dem Einklarieren gehen wir gleich ausgiebig von der Luna aus schwimmen. Wir liegen in türkisfarbenem Wasser. Um uns herum Schildkröten und kleine und große Fische. Life is good.
Unser Aufenthalt in Dominica hat uns gut gefallen und beeindruckt. Ein armes Land arg gebeutelt von den Wirbelstürmen und schlechten Regierungen. In keinem Land hier in der Karibik waren die Locals so freundlich wie auf Dominicia.
Wir haben ein kurzes Video zusammengeschnibbelt. Leider ist Videos hochladen eine echte Herausforderung und wir haben lange gebraucht, bis es geklappt hat. Viel Spaß! Auf den Iles des Saintes gibt es für uns eine besondere Attraktion. Wir treffen 2 weitere Crews mit Kids in unserem Alter. Mit der Herz aus Gold Crew verbinden uns schon seit letztem September immer wieder lustige Tage & Abende an den unterschiedlichsten Orten dies und jenseits des Atlantiks. Hinzugekommen ist nun die Crew der Lotte. 6 Erwachsene und 8 Kinder fallen zusammen auf dem lokalen Strand ein. Die Kinder spielen mit Treibholz, Sand und was sie noch finden können, stundenlang am Strand. Die Erwachsenen haben in Ruhe Zeit über die weiteren Reiserouten zu beratschlagen und genießen, dass sich die Kinder miteinander beschäftigen. Das schöne an so einer Reise ist, dass wir unkompliziert zu anderen Seglern Kontakt finden. Es gibt unzählige gemeinsame Anknüpfungspunkte (Wo fahrt ihr hin? Wo kann man hier Eier kaufen….). Interessant ist auch, dass die Seglergemeinde weitgehend klassenlos ist. Es sind so ziemlich alle Einkommensschichten vorhanden. Alle eint, sich Zeit genommen zu haben, etwas von der Welt zu sehen und trotzdem im eigenen Bett zu schlafen. Auffallend ist die Altersverteilung. Die meisten deutschen, englischen und amerikanischen Boote sind mit (Früh-)Rentnern besetzt. Jüngere Leute treffen wir eher selten (wenn dann mit Kindern). Das war früher wohl anders. Da waren hauptsächlich junge Leute unterwegs. Leider müssen wir heute hautnah erleben, dass das Fahrtensegeln auch traurige Seiten kennt. Wir müssen uns zu ersten mal von einer anderen Crew verabschieden. Die Herz aus Gold fährt leider nach Süden unser Weg geht nach Norden. Heute haben wir Dominica in den frühen Morgenstunden Richtung Les Saints verlassen. Die letzten Tage auf Dominica haben uns sehr gut gefallen und uns gleichzeitig auch tief berührt. Schon bei der Einfahrt in die Bucht wurde sehr deutlich wie stark der Hurrikan „Maria“ die Insel getroffen hat. Nun sind die ersten Bilder, die wir bei der Einfahrt in die Bucht gesehen hatten, für uns auch mit persönlichen Geschichten und weiteren Eindrücken verbunden, die uns sehr beeindruckt haben. Die ersten beiden Tage nach unserer Ankunft bleiben wir in der Bucht und dem angrenzenden Ort. Wir werden häufig angesprochen und von Wildfremden auf der Insel willkommen geheißen. Es ist nicht aufdringlich, sondern die Freude und Erleichterung, dass langsam wieder Touristen kommen, ist zu spüren. Früher waren wohl nahezu 100 Boote in der Bucht. Die letzten Tage waren es ein bis zwei Handvoll. Die meisten Boote bleiben derzeit nur eine Nacht, da auch noch nicht alle Sehenswürdigkeiten wieder zugänglich sind. Die letzten zwei Tage haben wir uns dann mit dem Bus auf den Weg gemacht die Insel zu erkunden. Schon die Fahrten an sich waren ein kleines Abenteuer. Zu Fünft mit Gepäck auf zwei Sitzen rasen wir in vollbeladenen, mit lauter Musik dröhnenden Kleinbussen über die Insel. Die Leute freuen sich und so kommen wir mit vielen Einheimischen ins Gespräch. Wir erfahren von einigen Leuten, wie sie den Hurrikan überlebt haben: Zusammengekauert unter Treppen, stundenlang kauernd, weil rundherum alles fliegt oder im Keller voller Angst, ob die Mauern halten. Die Geräusche rundherum gleichen wohl einer Horde kreischender Kinder. Einigen kommen die Tränen beim Erzählen. Allen ist das Trauma anzumerken. Wir sind zutiefst gerührt. Die Marktfrauen erzählen, dass es bis auf weiteres nur Gemüse gibt. Gemüse wächst schnell, Obstbäume und Palmen sind alle zerstört. So rechnen sie erst in einem halben Jahr wieder mit Bananen; Mangos sind die nächsten Jahre wohl nicht mehr verfügbar. Und dennoch sind die Leute sehr freundlich und strahlen Optimismus aus. Es ist auch an allen Ecken zu sehen wie fleißig am Wiederaufbau der Insel gearbeitet wird. Wir drücken die Daumen, dass Dominica von weiteren schweren Hurricanes verschont bleibt und sich Menschen und Natur von der letzten Saison bald erholen. Ein Video unserer Eindrücke ist bald online. Auf den Le Saints, auf denen wir heute angekommen sind, nur ein paar Meilen nördlich ist nichts mehr zu sehen. Alle Läden haben offen. Der Tourismus brummt. Die Les Saints gehören zu Frankreich und damit steht auch eine ganz andere Organisation und andere Mittel dahinter. Während der Überfahrt war mir bissl langweilig (alle haben geschlafen) also habe ich Zwiesprache mit der Kamera gehalten. Hier das Ergebnis meines leicht übermüdeten Selbstinterviews.
Wir segeln weiter nach St. Pierre, Martinique. Hier ist vor über hundert Jahren ein Vulkan ausgebrochen, hat fast alle Einwohner auf einen Schlag umgebracht und die Schiffe vor Anker versenkt.
Wir haben uns mal mit einem Video versucht. Am Ton müssen wir noch arbeiten ;-). |
Archiv
Juli 2019
|