George Town - unser Ausgangsort zu der Exuma-Kette - ist ein echtes Nest. Ein paar Häuser, ein paar Läden, eine Hauptstraße - die eigentlich einzige Straße weit und breit - und das war’s. Immerhin können wir hier ein paar frische Sachen wie Tomaten, Karotten und ein paar Äpfel kaufen. Wir hatten ja in der Dominikanischen 3 Einkaufswägen eingekauft, weil wir gehört hatte, dass die Bahamas teuer sind. Für die 3 Tüten Obst und Gemüse sind wir dann auch gleich 120 US Dollar los. Puh, ganz schön teuer hier. Der Ankerplatz entschädigt für die Preise. Wir liegen zwischen zwei Inseln vor einem kleinen Strand. Ein paar hundert Meter weiter gibt es einen Strand mit Restaurant, Volleyballfeld und Conchbar. Conch ist eine Muschel, die jeder kennt. Das sind diese wunderschönen großen Muscheln. Die liegen hier zu tausende auf einem großen Haufen. Das Tier das in der Muschel lebt, kann man in einem Salat oder als Burger essen. Die Muschel wird einfach auf einen Haufen ins Meer geschmissen. Wir lieben diese Muscheln und haben schon ein paar Exemplare auf dem Vorschiff liegen. Wenn man das obere Ende absägt, kann man schön drauf Trompete spielen. Felix hat den Dreh schon ganz gut raus. Der Haufen Conches wird von Stachelrochen umschwärmt, die sich hier an den Überresten bedienen. Die Rochen sind erstaunlich zutraulich. Mir sind diese Viecher etwas suspekt. Es sind zwar wunderschöne Tiere, die majestätisch durch das Wasser fliegen, haben aber auch einen giftigen Stachel. Man muss sich wohl nicht gleich ein schattiges Plätzchen zum Sterben suchen, wenn man erwischt wird. Es ist aber extrem schmerzhaft einen Stich zu bekommen. Kathi stellt sich todesmutig ins Wasser und filmt die Stachelrochen aus nächster Nähe. Irgendwann findet einer der Rochen gefallen an ihr und umschwärmt Kathi und reibt sich an ihrer Wade mit seinen Flügeln. Kathi hat bei so was Nerven wie Drahtseile. Die Kinder lieben die Strände auf den Inseln und die Gesellschaft anderer Kinder. Hier gibt es eine ganze Horde anderer Kinder in ihrem Alter. Schnell werden andere Kinder zum gemeinsamen Spielen mit Holzplanken oder Surfbrettern im und am Wasser gefunden. George Town hat nämlich was von einem großen Campingplatz. Und zwar einem der fest in amerikanischer Hand ist. Hier überwintern ca. 50-100 Boote aus den Staaten. Jeden Morgen treffen sich alle Segler in einer Funkrunde und es werden die wichtigsten Events und News durchgesprochen. Neue Segler dürfen sich kurz vorstellen und die die weiter fahren, verabschieden sich. Eine nette Sache. Da sind die Amis schon ganz anders als wir Europäer. Wir versuchen nicht negativ aufzufallen. Wir müssen allerdings grinsen als Joe und Jane in der Funkrunde darüber berichten, dass die Schwiegertochter nebst Mann vorbei schaut und wir doch bitte Hi sagen sollen, wenn wir sie am Strand sehen. Es gibt jeden Tag 1-2 Events. Ukulele lernen am Strand, Strandgottesdienste, Aqua Aerobic und Beach Volleyball sind die beliebtesten Gemeinschaftsaktivitäten. Nach einer Woche vor Anker hier, kommen Christian und Christine an. Bleich und müde steigen sie aus dem Taxi aus und ich bringe sie mit dem Dingy zur Luna. Felix und Julia haben schon Wochen vorher die Tage gezählt, wann endlich der heiß ersehnte Besuch kommt. Am nächsten Tag ziehen wir den Anker hoch und fahren die Exuma Kette Richtung Norden hoch. Wir haben spannende Sachen hier vor. Wir wollen mit Schweinen baden, in Flugzeugwracks tauchen gehen, die Thunderball James Bond Grotte erschnorcheln und Haie füttern. Es gibt also ordentlich was zu tun!
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Unsere Reise hat schon viele Überraschungen für uns bereit gehalten. Glücklicherweise fast nur positive. Auf der Liste der coolsten Überraschungen steht auf jeden Fall auch die Dom Rep. Cooles Land, nette Leute, tolle Landschaft und preislich nicht so überdreht wie die Karibik. Hier ein kleiner Einblick, wie es uns hier ergangen ist. Am nächsten Tag stellen wir uns morgens an die Straße und passen ein Sammeltaxi ab. Ein Minivan, der vollgestopft mit Leuten uns von A nach B bringt. Wir sind mit unseren 3 blonden Kindern die Stars an Bord und den Kids gefällt die Fahrt bei offener Schiebetür. Wir hatten den Kids versprochen, Wale zu sehen und hatten auf der Luna ja kein Glück. Also steigen wir auf ein Walewatching Boot. Wir haben Glück und finden das wohl coolste Boot in der ganzen Gegend. Die Crew besteht aus zwei kanadischen und einer deutschen Biologinnen, die uns auf der Fahrt raus in die Bucht alles erzählen, was es zu Buckelwalen zu sagen gibt. Felix freundet sich mit der deutschen Biologin (Fatima) an und fragt ihr 4 Stunden lang Löcher in den Bauch. Nach einer Stunde sitzen die beiden auf dem Vordeck und unterhalten sich die ganze Tour angeregt. Wir sehen mehrere Wale aus nächster Nähe und sind schwer beeindruckt von der Größe und Kraft der Tiere. Irgendwie sind wir ganz froh, dass nicht mit dem eigenen Boot gemacht zu haben. So nah würde ich mit unserem (Plastik) Rumpf diesen Riesen nicht kommen wollen.
Zur Krönung des Tages fahren wir im TukTuk zurück, nicht ohne bei einem Gemüsemarkt allerlei exotischer Früchte zu erstehen. Die Wirbelstürme Irma und Maria sind an der DomRep ja weitgehend vorbei gezogen. Es gibt also reichhaltig Obst und Gemüse zu sehr fairen Preisen. Das erste Mal seit dem wir in der Karibik sind! Nach 2 Wochen auf den BVIs wollen wir weiter. Die BVIs sind wie ein riesiges Resort für amerikanische Charter Segler. Wir wollen noch ein bisschen echtes Leben sehen. Wir setzen Kurs auf die Dominikanische Republik. Ursprünglich wollten wir hier keinen Stop machen. Wir hören allerlei Geschichten, dass man beim Einklarieren bestechen soll, mit Wuchergebühren über den Tisch gezogen wird und die Passage zur Dom Rep höchst gefährlich sei. Wir bereiten uns ordentlich vor, warten auf gutes Wetter und fahren trotzdem. Nachdem wir Kuba schon schweren Herzens auslassen, wollen wir wenigstens noch ein bisschen Lateinamerika den Kindern zeigen. Die erste Bucht die wir anlaufen, heißt Samana. Wir fahren in diese riesige Bucht bei schönster Nachmittagssonne ein. Der Törn war entspannt und hat allen Spaß gemacht. Samana ist bekannt für seine Wale. Hier kommen im Winter hunderte Buckelwale zusammen und paaren sich. Wir mitten drin. Wir gucken uns beim Einfahren die Augen aus dem Kopf, können aber „nur“ Delfine sehen. Wir legen in einer Marina an, die zu einem Hotel gehört und fühlen uns gleich wohl. Wir werden von dem Küstenwache Commandante auf seiner Insel willkommen geheißen. Das Einklarieren passiert zügig, korrekt und ohne Bestechung. Alles freundlich und herzlich. Die Kinder nehmen sofort den Spielplatz in Beschlag. Letztes Mal Spielplatz war im November auf Teneriffa. Dementsprechend heiß sind die Kinder auf Rutsche, Schaukel und Co. Die Pools des Hotels stehen uns auch offen. Vor lauter Freude über so viel Luxus kündigt Felix an, ohne Schwimmhilfe schwimmen zu wollen. Prompt schwimmt er eine Bahn nach der anderen durch den Pool. Der Knoten ist geplatzt und er kann gar nicht genug vom Schwimmen ohne Hilfe bekommen.
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Juli 2019
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