Die Buchten rund um Porto Heli kennen wir inzwischen sehr gut. Jetzt wollen wir das Land noch ein wenig erkunden. Mit unserem kleinen Mietwagen düsen wir erst mal nach Athen. Wir lesen im Internet, dass man einfach mitten ins Zentrum fahren soll und am Fuße der Akropolis kostenlos parken kann. Mit etwas mulmigen Gefühl nähern wir uns Athen. Wir vermuten viel Verkehr und chaotische Straßen. Ob es tatsächlich Parkplätze gibt, ist auch unklar. Es erweist sich alles als sehr einfach. Gemütlich stellen wir das Auto in der Nähe der Akropolis ab und machen uns auf den Weg. In der brütenden Mittagshitze besteigen wir die Akropolis. Die Kinder erfreuen sich vor allem an den tollen Kletterbäumen. Wir sind beeindruckt von der Größe der Gebäude und der Vorstellung, wie diese vor so langer Zeit entstanden sind. Nachdem wir ausgiebig alles erkundet haben, beschwert sich Felix lautstark, dass er nun endlich ins Museum möchte und sich dort alles ansehen möchte. So werden wir zum Gespräch einer deutschen Reisegruppe, die mit Ihrer Verwunderung darüber, dass ein Junge in Felix Alter ins Museum möchte, nicht hinterm Berg halten können. Das beste im Museum ist ein riesiger Nachbau der Akropolis aus Lego mit Szenen von damals und heute. Die Kinder wollen gar nicht mehr weg und alle anderen Exponate sind plötzlich vollkommen uninteressant. Auch das Amphitheater in Epidauros, das wir am nächsten Tag erkunden, ist sehr beeindruckend. Lässt man in der Mitte auf der Bühne eine Münze fallen oder klatscht man in die Hände, so ist es bis in die letzte Reihe klar und deutlich zu hören. Wir haben alle großen Spass beim Austesten.
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Wir fahren weiter den Peloponnes entlang. Die Insel Poros ist unser nächstes Ziel. Eine schöne Insel mit einem kleinen Städtchen drauf und einer guten Fährverbindung nach Athen. Tobi und Anna müssen wieder nach Hause fliegen. Sie steigen hier in die Fähre. Joni steht winkend an der Reling und schreit „Dau Anna!“ als ihr Tragflächenboot an uns vorbei braust. Nach ein paar Tagen Poros zieht’s uns in einen Hafen, in dem wir ein paar Tage sicher liegen können und mit dem Auto auch einige Landausflüge machen können. Von einem früheren Trip kennen wir Porto Heli. Die perfekte Bucht für unser Vorhaben. Gut geschützt bei allen Winden, Supermarkt und Bäcker gegenüber und Autoverleiher vor Ort.
Zuerst verbringen wir aber in Porto Heli ein paar schöne Tage und lassen die Seele baumeln. Ella ist die letzten Tage an Bord und wir genießen das gemeinsame Planschen im Wasser. Das Wasser in Porto Heli ist nicht so klar und auch die Strände sind nicht so der Hit. 10 Minuten vor Porto Heli sind aber mehrere Buchten, die klares Wasser und schöne Strände haben. Wir ankern also morgens mit der Luna um und genießen die Tage. In Porto Heli gibt es auch einen Marine Laden, den wir fast täglich zwecks unseres Ersatzteils für den Außenborder besuchen. Der Eigentümer ist sehr nett und hilfsbereit. Nachdem er fast zwei Wochen sämtliche Großhändler und Yamaha Händler abgefahren und abtelefoniert hat findet er endlich das richtige Ersatzteil. Er ist überzeugt, dass es das letzte in ganz Griechenland ist. Hannes baut das Teil sofort ein und wir düsen erst einmal einige Runden durch die Bucht. Meine Eselei mit dem Außenborder ist endlich vorbei. Die nächsten Tage hangeln wir uns von Bucht zu Bucht. Wir genießen das einfache und beschauliche Leben in Griechenland. Die Orte vor denen wir ankern, haben meist ein paar Tavernen, Pensionen und Hotels und einen kleinen Supermarkt. Wir rudern fleißig und ich entwickle schon richtig Hornhaut an den Händen. Sehnsuchtsvoll schaue ich auf unseren Propellerlosen, treuen Außenborder. Ach, war das schön mit unserem Quirl am Heck durch die Buchten zu jagen. Das kleine Teil das uns fehlt, gibt’s gerade nicht zu kaufen. Unsere Kindern springen und baden im Wasser und bekommen langsam aber sicher Schwimmhäute zwischen den Fingern. Wir setzen Kurs auf eine der vielen kleinen Inseln im Golf vor Athen. Die perfekte Schönwetter-Bucht. Schmal und tief eingeschnitten, kuschelt sich Luna ans Ende der Bucht. Neben uns steile Berge und unter uns klares, türkises Wasser. Tobi will die Gunst der Stunde nutzen und Anna einen Antrag machen. Wir waren im Vorfeld schon eingeweiht und haben entsprechende Getränke besorgt, Tobi hat ein paar Faltsektgläser mit an Bord gebracht. Wir sitzen Abends zusammen mit Tobi, Anna und Ella im Cockpit und Tobi rutscht unruhig auf seinem Kissen hin und her. Irgendwann schnappt er sich die Petroleum Lampe und meint zu Anna „Komm wir gehen mal nach vorne“. Da hat er die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Da sagt Anna: „Ach nee, lass uns hier bleiben, ist doch gerade so nett“ dann ruft Ella, „Ich komm auch mit!“. Hm, schwierig. Geistesgegenwärtig sagt Kathi zu Ella: „Komm, Ella wir schauen uns noch das Bastelbuch von heute morgen an und Hannes kann schnell noch abspülen. Bevor Anna was sagen kann, sind wir alle drinnen und Tobi zieht Anna aufs Vordeck. 10 Minuten später sitzen wir wieder zusammen im Cockpit. Mit strahlenden Gesichtern, Sektgläsern in der Hand und einem Ring an Annas Finger.
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Juli 2019
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