Nach einem sehr ordentlichen Frühstück werfen wir die Leinen los und lassen Marbella mit seiner hübschen Innenstadt und seiner grässlichen Fassade hinter uns. Unser Ziel heißt Gibraltar. Wie schon mehrfach angedeutet, einer meiner Highlights hier im Mittelmeer. Wir haben zum ersten Mal ordentlichen Wind. Also Segel hoch und Luna zieht wie auf Schienen durchs tiefblaue Wasser. Der Schiffsverkehr nimmt immer mehr zu und wir zählen 8 Frachter, Tanker und Fischer um uns herum. Die Straße von Gibraltar ist ja bekannt für seine starken Winde. Je näher wir der Straße kommen desto weniger Wind haben wir. Also Sturm haben immer die anderen. Egal, wir genießen diesen tollen Segeltag mit moderaten Winden und leichter Dünung. Wer braucht schon Starkwind! Felix und Kathi gehen aufs Vorschiff und beobachten das Treiben um uns herum. Wieder werden wir von Delfinen besucht, die kurz vorbei schauen, sich dann aber lieber schnelleren Booten zu wenden. Die Straße von Gibraltar gilt als eine fischreiche Ecke und wir schmeißen angesichts der vielen Fischer auch unsere Angel raus. Je näher wir der Meerenge kommen, desto mehr kann man die Strömungen beobachten. Kerzengerade Linien, die durchs Wasser gehen. An diesen Linien fahren die Fischer vorbei. Wir machen das den Profis nach, haben aber mal wieder keinen Erfolg. Mist, wir wollten eigentlich einen Tuna grillen. Plötzlich schreit Felix: Ein Hai! Tatsächlich, wir sehen eine braune Finne aus dem Wasser kommen mit einem platten Maul. Hier gibt es sogar weiße Haie, laut unserem Führer. Ich hole die Kamera raus und knipse was das Zeug hält. Beim Anschauen am Abend stellt sich eine gewisse Ernüchterung ein. War wohl eher eine Schildkröte, die ihre Flossen aus dem Wasser gehalten hat. Trotzdem auch schön, so einen Riesen mal in freier Wildbahn gesehen zu haben. Im goldenen Abendlich fahren wir um den Felsen von Gibraltar herum. Die Kinder gucken sich die Augen aus dem Kopf nach den kleinen Affen, die auf dem Felsen hausen, können aber nichts erkennen. Wir lassen den Hafen von Gibraltar rechts liegen und schlängeln uns an den vor Reede liegenden Supertankern und Frachtern zu unserem Hafen. Wahnsinn, was hier für riesen Kähne ankern und wir mit unserem kleinen Boot sind mittendrin. In der Marina legt Kathi gewohnt gekonnt rückwärts an. Wir holen ein paar Chips, Nüsse, Schinken und Knabberten zusammen und begießen diesen tollen Tag. Bei Kathi und mir stellt sich ein bisschen Geschafft-Gefühl und Dankbarkeit ein. Wir waren vorher ja immer nur für 1-2 Wochen chartern und das ohne 3 Kinder. Jetzt leben wir seit 6 Wochen non-Stop auf dem Boot, haben die erste Etappe bis zum Ende des Mittelmeers ohne größere Komplikationen geschafft. Die Kids haben sich super auf ihre neue Umgebung eingestellt und wir entspannen uns langsam. Das Boot fängt sich an wie ein Zuhause anzufühlen.
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Juli 2019
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