Die nächsten Tage hangeln wir uns von Bucht zu Bucht. Wir genießen das einfache und beschauliche Leben in Griechenland. Die Orte vor denen wir ankern, haben meist ein paar Tavernen, Pensionen und Hotels und einen kleinen Supermarkt. Wir rudern fleißig und ich entwickle schon richtig Hornhaut an den Händen. Sehnsuchtsvoll schaue ich auf unseren Propellerlosen, treuen Außenborder. Ach, war das schön mit unserem Quirl am Heck durch die Buchten zu jagen. Das kleine Teil das uns fehlt, gibt’s gerade nicht zu kaufen. Unsere Kindern springen und baden im Wasser und bekommen langsam aber sicher Schwimmhäute zwischen den Fingern. Wir setzen Kurs auf eine der vielen kleinen Inseln im Golf vor Athen. Die perfekte Schönwetter-Bucht. Schmal und tief eingeschnitten, kuschelt sich Luna ans Ende der Bucht. Neben uns steile Berge und unter uns klares, türkises Wasser. Tobi will die Gunst der Stunde nutzen und Anna einen Antrag machen. Wir waren im Vorfeld schon eingeweiht und haben entsprechende Getränke besorgt, Tobi hat ein paar Faltsektgläser mit an Bord gebracht. Wir sitzen Abends zusammen mit Tobi, Anna und Ella im Cockpit und Tobi rutscht unruhig auf seinem Kissen hin und her. Irgendwann schnappt er sich die Petroleum Lampe und meint zu Anna „Komm wir gehen mal nach vorne“. Da hat er die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Da sagt Anna: „Ach nee, lass uns hier bleiben, ist doch gerade so nett“ dann ruft Ella, „Ich komm auch mit!“. Hm, schwierig. Geistesgegenwärtig sagt Kathi zu Ella: „Komm, Ella wir schauen uns noch das Bastelbuch von heute morgen an und Hannes kann schnell noch abspülen. Bevor Anna was sagen kann, sind wir alle drinnen und Tobi zieht Anna aufs Vordeck. 10 Minuten später sitzen wir wieder zusammen im Cockpit. Mit strahlenden Gesichtern, Sektgläsern in der Hand und einem Ring an Annas Finger.
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Juli 2019
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