Nach ein paar schönen Tagen in der Bucht von Spiaggia di Tuerredda haben wir gestern Nacht um 1 Uhr den Anker hochgezogen. Es sind zwei Tage Windstille vorhergesagt, die wir nutzen, um in den Norden von Sardinien zu kommen. Wir müssen ja gegen den vorherrschenden Wind anfahren und irgendwie bekommen wir nur 2 Optionen. Gegenwind (ganz schlecht) oder gar kein Wind. Ab Samstag ist wieder ordentlich Wind vorhergesagt. Bis zu 45 Knoten Mistral genau aus der Richtung in die wir wollen. Super. Daher sind wir ganz froh, dass sich mit der Windstille eine Gelegenheit ergeben hat, in den Norden zu kommen. Das mit der christlichen Seefahrt ist ja alles nicht so einfach, vor allem bei Windstille segeln ist besonders schwierig. Gut, dass wir unser Yanmar Segel haben. Das geht immer. Der Yanmar ist ein robuster kleiner Dieseln, der auch in Bagger und Baumaschinen eingebaut wird. Das Brummen begleitet uns seit gestern Nacht und wir haben uns schon alle an des Geräusch gewöhnt. Das Gute ist, wir können ohne Ende Wasser machen was auch noch heiß ist. Wir lassen die Waschmaschine rund um die Uhr laufen. Auch heiß duschen ist eine Wohltat nach einer langen Nachtwache. Wir stoppen noch kurz auf einer kleinen Insel mit Supermarkt. Schnell räumen wir den Laden leer, damit wir wieder ein paar Tage in der Wildnis was zu futtern haben. Dann legen wir ab und sind wieder auf See. Das Meer ist ruhig und wir genießen die Sonne und das wunderbare Blau, das uns umgibt. Wir beobachten riesige Schwärme an kleinen, blauen, segelnden Quallen, die wir seit Sizilien schon einige Male gesehen haben. Da müssen wir mal noch nachforschen, was das genau für Tierchen sind. Auf uns wartet eine ruhige Nacht auf See. Das heißt Wache halten, Lesen, Musik hören, Aufräumen und auch ein wenig einfach nur die Nacht auf See mit unzählig vielen Sternen zu genießen. Es ist gerade Neumond und dementsprechend viel ist am Firmament los. Wenn die See so glatt ist, sehen wir die Sterne wie sie sich im Wasser spiegeln. Das sind die magischen Momente der Reise. Eine Tasse heißer Tee in der einen Hand, Kopf in den Nacken legen und Gedanken auf Reise schicken. Ankunft ist morgen Mittag. Dann werden wir den Anker in den Sand rammen und uns auf den Mistral Sturm einstellen. Das sind dann die nicht so magischen Momente, wenn der Wind im Rigg heult.
Gute Nacht!
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Juli 2019
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